Bemerkung |
Die letzten Jahrzehnte des „langen 19. Jahrhunderts“ bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 waren geprägt von einschneidenden Veränderungen in Politik, Industrie, Gesellschaft und Kultur. In dieselbe Umbruchsphase fällt die Epochenwende von der Spätromantik zur Moderne und schließlich zur neuen Musik. Maßgeblich vorangetrieben wurde diese Entwicklung in den Gattungen Symphonie und Symphonische Dichtung von führenden Modernisten wie Mahler, Strauss, Busoni, Debussy, Satie, Skrjabin und Ives. Fortsetzungen fanden ihre Ansätze bei Schönberg, Berg, Webern, Varèse, Strawinsky und darüber hinaus bei Gershwin und Antheil. Das Seminar befragt ausgewählte Werke zwischen Gustav Mahlers 1. Symphonie (1888) und Igor Strawinksys Le Sacre du printemps (1913) hinsichtlich Technik, Harmonik, Form, Instrumentation und Weltanschauung auf ihre „Janusköpfigkeit“: Worin folgen diese Werke Traditionen des 19. Jahrhunderts? Worin kündigt sich bereits die neue Musik des 20. Jahrhunderts an? Das Seminar beleuchtet die Kontinuitäten, Brüche und Paradigmenwechsel der Epochenwende um 1900 vor dem Hintergrund ebenso gravierender Veränderungen in Technik, Gesellschaft, Politik, Literatur, Philosophie, Kunst, Architektur, Psychologie und Menschenbild. Das berührt auch Kriterien der Musikgeschichtsschreibung. Denn weil Historiographie immer mit gegenwärtigen Methoden und Fragen arbeitet, wirft die Symphonik von Mahler bis Strawinsky umgekehrt auch ein Licht auf die Umbrüche, Krisen, Ängste und Hoffnungen unserer eigenen Gegenwart.
Anmeldung:
Die Anmeldung erfolgt im Zeitraum vom 04.03.2024 um 08.00 Uhr bis zum 26.03.2024 per Ilias: Lehrveranstaltungen: Musikwissenschaft SoSe 2024,
https://ilias.hfmt-koeln.de/goto.php?target=cat_131481&client_id=HFMT , dort bitte Kurs auswählen, beitreten und sich als Mitglied eintragen
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