Wer Musik spielt, wer Musik hört, hat sie auch im Blick. Denn Auditive und Visuelle Kulturen korrespondieren miteinander.
Immer wieder begegnen wir Künstlerinnen und Künstler, die sich beiden Kunstbereichen verbunden fühlen, sich ebenso auditiv wie visuell ausdrücken. Zudem lebt die Musikgeschichte von faszinierenden Beziehungen zu den bildenden Künsten, motiviert durch zeitgenössische Diskussionen, Parallelbegabungen oder synästhetische Veranlagungen einzelner Künstlerinnen und Künstler.
Die enge Beziehung von Hören und Sehen, von Musik und Bildender Kunst rücken wir in der Ringvorlesung in den Fokus, um ihre Besonderheiten in Geschichte und Gegenwart zu reflektieren.
Dazu werden Künstler:innen ebenso zu Wort kommen wie Wissenschaftler:innen verschiedener Disziplinen.
Aktuelle kulturwissenschaftliche Forschungen liefern uns die Grundlage der Diskussion, da Bilder als Quellen der Musikgeschichte heute verstärktes Interesse erregen. Folgen wir jüngeren Studien zur Visuellen Kultur und nutzen sie für die Musikwissenschaft, dann eröffnet uns die Kulturgeschichte ein immenses Spektrum an „Praktiken des zu Hören und zu Sehen Gebens“. Dieser offene Zugang zu Geschichte und Gegenwart erweitert die traditionelle Analyse von historischen musikbezogenen Bildern, die musikalische Ikonographie – seit Jahrzehnten eine anerkannte Disziplin, vor allem als Zugang für die Ästhetik der Frühen Neuzeit und die Geschichte der Instrumente.
In der systematischen Musikwissenschaft ist grundsätzlich über Affinitäten beider Künste nachgedacht worden, hinzu kommen besondere Analyseformate, die die stete Präsenz von Musik in aktuellen visuellen Medien erfordert.
Folgende Themenfelder sind zu diskutieren:
- Historische und aktuelle Verflechtungen auditiver und visueller Kulturen
- Werke von Künstlerinnen und Künstlern mit Bezug zu beiden Kunstbereichen
- Synästhesie
- Darstellung musikalischer Praktiken in visuellen Quellen verschiedener Epochen
- Visualisierungen von Klingendem/Klängen
- Ikonographische Kodierungen
- Darstellung von Genderperformanzen in visuellen musikbezogenen Quellen
- (Musik-)Historiographie mittels visueller Quellen
- Hero:innenbildung mittels visueller Quellen
- Darstellungen von Musiker:innen (Sänger:innen, Komponist:innen, Instrumentalist:innen)
- Darstellungen von Tanz und Tänzer:innen
- (Auto-)Biographische visuelle musikbezogene Quellen
- Methodische Überlegungen und Systematisierungsansätze
Für die qualifizierte Teilnahme an der Ringvorlesung werden Sie gebeten, mindestens 8 Vorlesungen mit einem eigenen Text von mindestens 100 Worten zu kommentieren (über Ilias-Ordner).
Anrechnung: BA/MA Lehramt
Anmeldung: Die Anmeldung erfolgt im Zeitraum vom 02.09.2019 um 08.00 Uhr bis zum 30.09.2019 über die E-Mail-Adresse muwi-anmeldung@hfmt-koeln.de unter der Angabe von: Name, Studiengang, Fachsemester, studentischer Mailadresse (X.Y@stud.hfmt-koeln.de) und Matrikelnummer.
Frühere bzw. unvollständige Anmeldungen werden nicht beachtet. |