Machen wir uns nichts vor: Die klassische Musikkultur – auch die zeitgenössische – schneidet nicht gut ab in intersektionalen Diskursen. Mit Ohrenmerk auf gender und race ist auch im 21. Jahrhundert eine eurozentrisch-patriarchale Kulturhegemonie festzustellen, die einem »White Racial Frame« (Ewell 2023) folgt. Schwarze Avantgarde ist nicht nur hierzulande wenig sicht- und selten hörbarbar – auch durch ein aktives ›Silencing‹ vonseiten hegemonialer Machtträger.
Dieses Seminar will theoretisch wie praktisch Ohren öffnen für (Neue) Musik jenseits von ›White Supremacy‹ und der ›Privilegiengalerie‹ weißer und männlicher Vorbilder. Anlass und Zielpunkt des Seminars ist der Besuch des afroamerikanischen Komponisten, Musikwissenschaftlers und Posaunisten George Lewis an der HfMT (27./28. Oktober 2025). Hierzu wird im Verlauf des Semesters ein Workshop/Symposium wie auch ein Konzert vorbereitet.
Auf theoretisch-diskursiver Seite (Anna Schürmer) widmen wir uns Ansätzen der Black/Queer Studies, beschäftigen uns mit Diskursen wie dem ›Afrofuturismus‹ und erproben dekoloniale Praktiken des Hörens und Kuratierens von Musik. Auf musikpraktischer Ebene erarbeitet Susanne Blumenthal mit den Studierenden des MA Neue Musik ein intersektionales Konzertprogramm, zu dem die Teilnehmer*innen wissenschaftlicher Fächer ein Programmbuch erarbeiten.
Literatur:
Harald Kisiedu and George E. Lewis (Hg.): Composing While Black, Wolke: Hofheim 2024
Anmeldung:
Die Anmeldung erfolgt im Zeitraum vom 10.03.2025 um 08.00 Uhr bis zum 03.04.2025 per Ilias:
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